Bruderschaft

Erklärungen zum Schützenwesen und Brauchtum

Zu Geschichte, Zielen und Aktivitäten der Schützenbruderschaft

Im Jahre 1879 gründeten neun einheimische Bürger den Schützenverein Rosellerheide-Neuenbaum. In den beiden Ortschaften wohnten damals etwa 500 Menschen, von denen ca. 100 aktive Mitglieder im Verein waren. So gehörten in den ersten Jahrzehnten fast alle männlichen Jugendlichen und Männer dem Schützenverein an. Wer nicht „mitmachte“, stellte sich außerhalb der Dorfgemeinschaft. Zeitweise gewährte man auch einheimischen Nichtmitgliedern überhaupt keinen Zutritt zu den Festlichkeiten; auf diese Regelung wurde erst 1960 verzichtet. Am 10. 11. 1947 trat der ehemalige Schützenverein als Bruderschaft Sankt Peter und Paul dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften bei. Als Termin für das jährliche Schützenfest bürgerte sich das 4. Juniwochenende ein.

Die zur Zeit gültige Bruderschaftssatzung von 1978 formuliert u. a. als wichtige Aufgaben:

– Ausgleich sozialer und konfessioneller Spannungen
– Werke christlicher Nächstenliebe
– Gestaltung echter Geselligkeit
– Dienst für das Gemeinwohl
– Pflege der geschichtlichen Überlieferung und das Brauchtum bewahren

Mit der intensiven Besiedlung der Dörfer seit Beginn der sechziger Jahre und dem starken Anwachsen der Bevölkerung (z. Zt. ca. 4000) stieg die Mitgliederzahl in der Bruderschaft auf derzeit über 480 aktive und 140 passive Mitglieder an.

Im Jahre 1979 wurde das 100-jährige Bestehen der Schützengemeinschaft gefeiert.

Außerhalb des schützenfestlichen Geschehens seien einige Aktivitäten besonders erwähnt:

Im letzten Jahrzehnt wurden folgende kulturellen Maßnahmen durchgeführt:

– Aufstellen einer Pannebäcker-Figur im Juni 1991
– Restaurieren/Aufstellen von 2 Wegkreuzen
– Pflege des jüdischen Friedhofshaines am „Gohrer Berg“
– Anbringen einer Gedenktafel für den einheimischen Lyriker Hans-Peter Keller an seinem Geburtshaus, Waldstraße 36,  im Juni 1999
– Restaurieren des Gefallenen-Ehrenmals in Rosellen im November 2001
– Schützenbrüder pflegen das sportliche Schießen
– Schützenbrüder organisieren zum 11. November für die Kinder das Martinsfest.
– Sie beteiligen sich im Januar/Februar an der Haussammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
– Sie helfen in Not geratenen Mitmenschen vor Ort und unterstützen öffentliche Einrichtungen (Kindergärten, Schule . . .).
– Sie versuchen Neubürgern die Integration zu erleichtern.

Am 8. Mai 2004 konnte ein lang gehegter Wunsch der Bevölkerung und unserer Schützenfamilie in die Tat umgesetzt werden. Nachdem die Politiker aller Fraktionen sich einig waren, konnte der Stadtrat zum Ende des Jahres 2003 die Weichen stellen um einen Ortsmittelpunkt für unsere beiden Dörfer zu schaffen.

Hier planten die Schützenbrüder nicht nur die Gestaltung unseres Ortsmittelpunktes, sondern organisierten auch die Feier zur Übergabe und spendeten zwei Tierfiguren (Hase und Ziege), die gemeinsam mit zwei weiteren (Schwein und Hahn) diesen Ortsmittelpunkt schmücken. Die Tierfigurenund der angedeutete Wasserlauf sollen auf die vergangene landwirtschaftliche Prägung und die wasserreiche Umgebung  hinweisen.

Ebenfalls konnte nach langer Planungszeit, aber nach kurzer Bauzeit am 8. Mai 2004 auf dem Schützenplatz der neue Hochschiessstand beim Jubiläumskönigsschießen seiner Bestimmung übergeben werden.

In der Zeit vom 25. – 29. Juni 2004 feierte die gesamte Schützenfamilie mit vielen Gästen und Freunden den 125. Geburtstag. Es begann am Freitag, 25. Juni, mit einer großen Geburtstagsfeier, wo nicht das Reden im Mittelpunkt stand, sondern ein Konzert des Musikvereins „Frohsinn“ Norf und des zur Bruderschaft gehörenden Tambourcorps Rosellerheide.

Am Sonntag-Nachmittag, 27. Juni, feierten die Schützenbrüder des Bezirksverbandes Neuss mit den 20 angeschlossenen Schützenbruderschaften, die vier Schützen- und Heimatvereine der ehemaligen Gemeinde Rosellen und andere benachbarte Schützengemeinschaften ein großes Bezirksschützenfest, an dem über 1000 Schützenbrüder und Musiker teilnahmen.

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums im Jahre 2004 ist ein umfangreiches Festbuch erschienen.

Dieses Festbuch beschäftigt sich in sechs Kapiteln mit folgenden Themen:

 – Geschichte der ehemaligen Gemeinde Rosellen und der Orte Rosellerheide und Neuenbaum
– Geschichte des Schützenvereins, später der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul Rosellerheide-Neuenbaum
– Schützen setzen Zeichen
– Corps und Züge präsentieren sich
– Vereine, die sich aufgelöst haben
– Geschichten und Nachrichten von gestern und heute

Einige wenige Exemplare dieses Festbuches sind noch vorhanden!

Den Abschluss des Jubiläumsjahres sollte die Ausstellung unter dem Titel „Blitzlichter“ aus dem Leben in den Orten Rosellerheide und Neuenbaum im 19. und 20. Jahrhundert bilden.

Hier sollte auf 14 Schautafeln und mit vielen  Exponaten gezeigt werden, wie  sich das Leben der Menschen vor Ort in den letzten zweihundert Jahren geändert hat.

Rosellerheide, im Januar 2005

Heinz Meuter (Brudermeister)
Simon Kolbecher (Ehrenbrudermeister)

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