Bezirkskönigsschießen in Kaarst

Liebe Schützenfamilie,

wir schreiben das Jahr 1986. Theo Richartz geht beim Bezirkskönigsschießen als amtierende Majestät von Rosellerheide-Neuenbaum an die Stange, schießt, und der Vogel fällt. Wir sind Bezirkskönig! Wer hätte gedacht, dass dies das letzte Mal sein wird, dass ein Bezirkskönig aus dem Dorf kommt, wo Neuss am schönsten ist…

In diesem Jahr fuhren wir – traditionell – gemeinsam mit unseren Freunden aus Allerheiligen am Samstag, den 16. Juli nach Kaarst. Zwischen Rathaus und Stadtpark hatten die Kaarster Schützenbrüder ein tolles Biwak errichtet und wir waren wild entschlossen, dass in diesem Jahr unser Heiner Bezirkskönig wird. Perfekte Bedingungen für ein tolles Schießen und einen Sieg für Rosellerheide. Gut, das Gewehr wurde gefühlt kurz vor dem ersten Weltkrieg gebaut und letztmalig da auch eingeschossen, aber allen kann man es ja nie Recht machen 🙂

Unsere Jungschützen konnten beim Jungschützenpokalschießen direkt etwas Zählbares mit nach Hause nehmen: Jägerhauptmann Cedric Parmentier sicherte sich als Schwanzkönig einen wunderschönen Becher, der auch schon in der Vitrine im Clubheim einen Platz gefunden hat.

Das Schießen der Stammschützen um den Franz-Josef-Freund-Gedächtnispokal (früher: Dechant-Annas-Gedächtnispokal) musste irgendwann abgebrochen werden, da einerseits die Zeit schon weit fortgeschritten war, andererseits die Schießmeister Angst hatten keine Mundition mehr für das Bezirkskönigsschießen zu haben.

Nun ging es also zum Bezirkskönigsschießen. Die Pfänder des Königsvogels wurden mittels Countdown ermittelt, da auch hier weder Kopf, noch Flügel oder Schweif absehbar fielen.
Dann ging es an den Schmuckvogel um die Würde des Bezirkskönigs. An dieser Stelle muss man ein Lob an Heiner aussprechen. Wo andere Schützenkönige überhaupt froh waren, dass sie den Fangkorb trafen (Vorbeischießen ist ja wegen dem Lafette nicht möglich), hat unsere Majestät ein 1A-Schießen hingelegt. Angefeuert von den Heier Schützen  flogen bei Heiner mehrmals Holzstücke aus dem Vogel. Aber, same procedure as every year, der Vogel fiel leider bei jemand anderen von der Stange. An dieser Stelle Glückwunsch an Andreas Löwner aus Hülchrath.

Trotzdem hatten wir alle einen tollen Tag. Wir warten einfach weiter, irgendwann werden wir auch mal wieder Bezirkskönig. So wie 1986…

Zur Einordnung wann 1986 war und wie die Welt da aussah:
– Deutschland ist noch geteilt
– Es ereignen sich die Challenger-Katastrophe und das AKW in Tschernobyl explodiert
– in den Jahrescharts steht „What a Wonderful World“ von Sam Cooke an Nummer 1 (Sam Cooke – What A Wonderful World (Official Lyric Video) – YouTube)
– in den Kinocharts steht „Top Gun – Sie fürchten weder Tot noch Teufel“ auf Platz 1
– Unsere Majestät Heiner I. Meuter ist noch nicht geboren und es vergehen auch noch 6 weitere Jahre bis Heiner das Licht der Welt erblickt
– Unser Brudermeister heißt Simon Kolbecher und unser Oberst Karl-Heinz Berens
– Schützenkönig und Bezirkskönig ist Theo Richartz


Sonne über Rosellerheide-Neuenbaum…

Seit 20 Jahren beginnt oder endet entweder das Grußwort des Brudermeisters in der Schützenzeitung „Pitter un Paul“ oder am Schützenfest im Zelt (fast) immer mit diesen Worten.

Seit 20 Jahren bekleidet Heinz Meuter das Amt des Brudermeisters.

Heinz Meuter kann man getrost als Urgestein des Schützenwesens bezeichnen: Edelknabe, Zugführer, Jungschützenmeister, Bezirksjungschützenmeister, Bezirksbundesmeister des Bezirksverband Neuss bis 2008, heute Ehrenbezirksbundesmeister, Brudermeister von 400 aktiven Schützen in der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul Rosellerheide-Neuenbaum seit 2002. Als im Jahr 2001 sein Vorgänger im Amt des Bezirksbundesmeisters, Walter Wimmer, plötzlich verstarb, war es keine Frage, dass er die Aufgabe im Bezirksverband übernahm, obwohl er kurz zuvor in seiner Bruderschaft als Nachfolger seines Vaters, Albert Meuter, zum 2. Brudermeister gewählt worden war.

Auch nachdem er 2002 durch den überraschenden Rücktritt seines Vorgängers im Amt 1. Brudermeister wurde, setzte er sich weiterhin mit ganzer Kraft für die Belange der Schützen in „seinem“ Bezirksverband und in „seiner“ Bruderschaft ein.

Das erste „Großprojekt“ war die Organisation des 125-jährigen Jubiläums der Bruderschaft im Jahr 2004. Es folgten viele weitere Ideen, die in die Tat umgesetzt wurden, so die Umbenennung des Dorfplatzes in „Pitter-un-Paul-Platz“, der komplette Ausbau des bruderschaftseigenen Schützenplatzes, Errichtung der Bruderschafts-Stele am Eingang des Platzes, Erklärungstafeln an alten Straßennamen, Erneuerung des Matthiasdenkmals nach Zerstörung, und last but not least die Ausstattung aller Fußgängerampeln im Ort mit Schützen-Ampelmännchen u.v.m.

Besonders zu betonen: er ist nicht nur der, der die Ideen hat, sondern auch der, der an erster Stelle mit anpackt, um diese in die Tat umzusetzen.

Viele hohe Auszeichnungen wurden ihm bereits zuteil für sein großes Engagement, so u.a. der St. Sebastianus-Ehrenschild für Schützen im Jahr 2014.

Zum „20-jährigen“, auch wenn es noch kein „echtes“ Jubiläum ist, dankten ihm die Schützen seiner Bruderschaft mit einer Fotocollage, die den Titel trägt „20 Jahre Brudermeister Heinz Meuter – „Net lang kalle – donn“. Eine kleine Reise durch seine Amtszeit. Die Überraschung war gelungen und die Freude groß, zumal der erste Gratulant sein Sohn Heiner war.

Dieser ist gleichzeitig amtierende Majestät der Bruderschaft und damit der dritte Schützenkönig der Familie innerhalb von 10 Jahren (2013/Heinz Meuter, 2014/Sohn Johannes Meuter). Viele weitere Gratulanten schlossen sich an, zu denen auch der Neusser Bürgermeister Rainer Breuer gehörte.

Der größte Lohn für Heinz Meuter war aber sicherlich der anhaltende Applaus seiner Schützen im Festzelt.

Quelle: Bericht des Diözesanverbands Köln: „Sonne über Rosellerheide und Neuenbaum!“ | Diözesanverband Köln e.V. (dv-koeln.de)


Schützenfest 2022 – Der Zug hat keine Bremse!

Liebe Schützenfamilie,
Liebe Freunde und Mitbürger von Rosellerheide-Neuenbaum,

kaum hat unser Schützenfest vor einer Woche begonnen, schon war es auch schon wieder vorbei.

Bei bestem Wetter begann am Samstag pünktlich um 12:00 Uhr unser Schützenfest mit dem Böllerschießen. Bei perfektem Wetter waren wieder viele Schützen und Freunde zum PitterUnPaul-Platz gekommen um nach zwei Jahren Abstinenz wieder dabei zu sein und unser Kronprinzenpaar konnte das erste schützenfestliche Kaltgetränk genießen. Hier gilt besonders der Jugend von „Frohsinn Norf“ ein großer Dank, die den Schützenfestbeginn musikalisch untermalt haben.

Ab 15:00 Uhr konnte auch unser Tambourkorps mit schützenfestlichen Tönen und „Freut Euch des Lebens“ das Fest einläuten. Als Kronprinzenzug war die Freude in diesem Jahr natürlich riesig!

Nachdem abends der Generaloberst abgeholt wurde, konnte auch der Fackelzug beginnen. Hier konnten wir 3 Groß- und eine Kleinfackel den Zuschauern präsentieren. An dieser Stelle ein großes Lob an die Fackelbauer – Danke, dass Ihr unseren Fackelzug verschönert habt!

Der Sonntag-Morgen stand natürlich im Zeichen der Krönung von unserem König Heiner I. Meuter. Nach dem kurzweiligen Gotteslob (Daumen hoch für die Zelebranten) konnte er von seinem Vater und Brudermeister Heinz Meuter die Kette umgelegt bekommen.

Hier möchten wir Peter Balzar und Helga nochmals für Ihr Engagement als Schützenkönigspaar, insbesondere in der Pandemiezeit, danken!

Danach ging es zum Zapfenstreich, wobei einige Schützen die Länge der Messe etwas falsch eingeschätzt haben und ihren Kassierern ein Lächeln ins Gesicht zauberten.
Wie gewohnt spielte unser Tambourkorps gemeinsam mit Frohsinn Norf einen tollen Zapfenstreich!

Die Jubilarehrung und Prinzenproklamation fand einen würdigen Rahmen . Hier möchten wir die Schützenbrüder Matthias Lang, Walter Brauckmann und Josef Raida besonders ehwähnen, die seit über 60 Jahren Teil unserer Gemeinschaft sind. Wir wünschen Euch und uns, dass wir noch viele Schützenfeste gemeinsam feiern können!

Am Sonntag-Nachmittag zogen dunkle Wolken auf. So verkürzten unsere Offiziere den Festzug auf das Minimum, ohne jedoch auf die (Blumen-)Parade zu verzichten. Im Nachhinein ein goldrichtige Entscheidung! Kurz, nachdem der letzte Schütze das Zelt betreten hat, begann es zu regnen. Ohne Zugwegverkürzung wären wir alle „sickenass“ geworden. Im trockenen Zelt konnte nun auch verdiente Schützen geehrte werden: Michael Schelzig und Marcus Haller erhielten das Silberne Verdienstkreuz und Rolf Schumacher, Eric Kraus und unser langjähriger Kassierer Reinhard Knopf den Hohen Bruderschaftsorden.

 

 

 

 

 

 

Besonders gefreut hat sich Brudermeister Heinz Meuter, der in diesem Jahr sein 20-jähriges „Dienstjubiläum“ als Brudermeister hatte und mit einer tollen Collage überrascht wurde. Zu guter Letzt erhielt unsere Majestät den silbernen Schockbecher der Stadt Neuss.

Bei bester Stimmung konnten wir den Abend ausklingen lassen. Band? Klangstadt! War weltklasse!

Das montägliche Frühshoppen fand bei bester Stimmung im Zelt statt. Ein großes Lob an die Offiziere, die eine kleine, aber hochpreisige Tombola auf die Beine gestellt haben. Auch eine kleine Kinderbelustigung und die traditionelle Erbenssuppe erfreuten sich großer Beliebtheit.

Und wie am Sonntag bedrohte am Montag wieder ein Regenguss den Festzug. Doch die gutgeschulten Blicke auf das Regenradar ließen Hoffnung aufkommen und wir entschieden: „Wir ziehen den Festzug wie geplant durch!“. Und wie am Sonntag kamen alle Schützen trocken ins Zelt. Dies war jedoch das letzte Mal, dass es im Zelt trocken war!

Am Abend hatte unser Tambourkorps für unser Königspaar einen Auftritt vorbereitet. Heiner und Ramona sind begeisterte Motorradfahrer, also veranstaltete unser Tambourkorps eine Reise für die beiden. Dabei mussten die beiden so einige Aufgaben bewältigen. Unter anderem konnte Ramona, als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Neuss einen Brand löschen.

 

 

 

 

 

 

Das Highlight wartete auch am Ende. Zufällig war im Hotel, in dem Heiner und Ramona nächtigten, das „Heier Wasserballett“ für eine Show gebucht, die bei Allen im Zelt für große Erheiterung sorgte.

Liebes Tambourkorps: Geile Idee, Geiler Auftritt! Wir freuen uns auf eine Fortsetzung, wenn Ihr wieder einen Schützenkönig stellt.

Der Dienstag stand unsere Ramona ganz im Rampenlicht!

Eine erste Überraschung gelang direkt beim Abholen des Hofstaats: Die ausgefallene Regimentsabnahme wurde am Dienstag nachgeholt.

Im Zelt angekommen feierten wir einen wunderschönen Krönungsabend, bei dem auch viele private Geschichten aus dem Leben unseres Königspaares vorgetragen wurden….

Den goldenen Schlusspunkt bedeutete der Krönungstanz, den Heiner und Ramona bei einer Top-Musikauswahl perfekt vorgetragen haben.

Und dann kam noch der Abmarsch von der Bühne hin zu seinen Schützen im Zelt. Mit welchem Lied? Na klar: „Der Zug hat keine Bremse“! Und es wird gemunkelt, dass der Zug an diesem Abend wirklich keine Bremse mehr hatte… Wir freuen uns auf Schützenfest 2023!